Vorbild für die Zukunft - Julien

Der junge Kollege vertritt Deutschland auf dem internationalem Kongress in Istanbul. Hoffnungsträger, Nationalspieler und Zukunft einer neuen Generation in unseren Reihen;

 

Ich bin ein Berliner - 2023 Les Clefs d’Or Award Nominee – Germany

“…and therefore, as a free man, I take pride in the words "I am a jelly doughnut!"

No, John F. Kennedy did not really say this but as young Berliners we humored ourselves with this interpretation seeing as the native Berlin Pfannkuchen (jelly doughnut), which we traditionally eat for New Year’s Eve, is referred to as a Berliner by other Germans.

 

At first thought, Berlin brings about images of Prussian military prowess, unfathomable destruction during the Second World War, the division of its inhabitants through the 155km long Berlin Wall and the subsequent reunification and renaissance. Our guests think of the Brandenburg Gate, the Holocaust Memorial or the Eastside Gallery. They visit the confines of Friedrichshain to see the monumental Stalinist architecture and wander the streets of Kreuzberg, once dubbed the sixth borough of New York City, to experience a piece of alternative Berlin. Today, we will travel elsewhere.

 

A lesser known borough

Having lived in many different parts of the city, I spent my most important years in Schöneberg. Located in the southern part of the city, it is predominantly residential and what I would consider wholesome Berlin, far from the reaches of tour groups and buses. However, shadows of Berlin’s flamboyant and rambunctious past, things we are famous for and have since redefined, are tangible and spread throughout the Gründerzeit neighborhoods of the Bayrisches Viertel (Bavarian quarter), Viktoria-Luise-Platz, Nollendorfplatz or the Rote Insel (red island). Here many of the most famous Berliners and temporary Berliners had their residences, be it Marlene Dietrich, August Bebel, Albert Einstein or Iggy Pop and David Bowie. Schöneberg also set the precedent for Berlin as an inclusive, welcoming city, home to everyone and anyone but was simultaneously the site of Goebbel’s famous speech, “Wollt ihr den totalen Krieg?!” (Do you want total war?), at the former Sportpalast. Cabaret and decadence openly clashed with the rising Fascism. Nonetheless my Schöneberg is not marred by the specters of war and destruction but rather is green, vibrant and full of life with many amazing restaurants, cafes and small shops.

 

A day in Schöneberg

My favorite part of Schöneberg starts in the Akazienkiez, in my eyes a perfect manifestation of Berlin. I get my coffee at Double-Eye, a local artisanal coffee shop, pop by to chat with Heiner Schneider, my favorite menswear aficionado and owner of the eponymous boutique, ultimately heading over to the Schöneberg city hall at Rudolph-Wilde-Park, a place where you almost forget you’re in a city. Most know John F. Kennedy’s famous words “Ich bin ein Berliner”, though even many Berliners simply drive past the location where these very words were uttered on June 26th, 1963 – Rathaus Schöneberg (city hall). A perfect evening is spent at Faelt, a cozy Michelin Star restaurant and epitome of Schöneberg, unassuming and minding its own business in the small side streets. Because the night is young and there is plenty to do, after dinner I would head over to Salut! Bar, a wonderful cocktail bar focused on quality over quantity, while relaxing on big chesterfield sofas. When I am here, it seems worry has no invitation and I know I am home.

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Gestatten: Malte Masuth, Kandidat für den 'Les Clefs d'Or award 2017'

Unser Freund und Kollege aus Düsseldorf wurde erkoren, die Goldenen Schlüssel Deutschland und natürlich die Sektion NRW beim 64. internationalen Kongress in Berlin zu vertreten.

Dort wird er Ende März alles geben, um den ruhmreichen Titel 'Concierge of the year' wieder nach Deutschland zu bringen.

Doch um ein Haar wäre alles anders gekommen.

Als Azubi im Intercontinental Düsseldorf sah er seine Zukunft nämlich erst im F&B-Bereich. Nur dank ein paar glücklichen Wendungen und einem Anruf, der alles veränderte, landete der heute 33-jährige in der Conciergerie.

Sabine Zimmermann erkannte sein Talent und holte ihn in den Breidenbacher Hof, welchen er nun schon über 6 Jahre sein Zuhause nennt.

Seit 2014 ist der begeisterte Tennisspieler ist ein offizielles Mitglied der Sektion Nordrhein-Westfalen.

Seine Liebe zum Sport konnte er auch gleich im Bewerbungsvideo zur Geltung bringen, welches on location in Düsseldorf und Berlin entstand.

So viel Engagement zahlte sich aus und die Entscheidung fiel schließlich auf ihn, den LCDG in Berlin ein Gesicht zu geben.

Am 25. März wird Malte antreten, sich im Wettbewerb mit Kolleginnen und Kollegen aus aller Welt zu messen.

Alle Kandidaten werden in Kategorien wie Fachwissen, Belastbarkeit und Problemlösung auf Herz und Nieren geprüft, ehe beim großen Gala-Abend am 27. März ein Gewinner verkündet wird.

Obwohl die Nominierung an sich bereits eine große Ehre bedeutet, hoffen wir natürlich alle, dass Malte die ruhmreiche Auszeichnung zuteil werden wird.

Wir wünschen ihm daher viel Erfolg im Contest und sind jetzt schon stolz auf unseren Jungen von der Kö.

(Bericht: Patrick Schembri)

63rd UICH Les Clefs d'Or International Congress 2016

Von: Mike Kaemper / Hotel Belle Epoque, Baden-Baden

"Größer! Luxuriöser! Bombastischer!" So könnte das inoffizielle Motto Dubais lauten. In dieser Stadt wird die Definition von Luxus nochmal auf ein komplett anderes Level gehoben. Jegliche Vorstellung von Reichtum und Wohlstand bekommt hier eine ganz andere Bedeutung. Dementsprechend hinterlässt dieser Ort einen bleibenden Eindruck bei allen, die schon einmal hier zu Gast sein durften. So auch bei den Teilnehmern des UICH Kongresses 2016. Doch alles der Reihe nach...

Den Beginn meiner Reise markiert ein Anruf im November 2015 von unserem Sektionsleiter Lars van Meerwijk. Er teilte mir mit, dass im Rahmen der Vorstands- und Beiratssitzung das Los entschieden hatte, mich als Andy Pongco Award Nominee für Deutschland nach Dubai zu schicken. Zumal ich gerade Auto fuhr, musste ich erst mal rechts ran fahren um diese großartige Neuigkeit sacken zu lassen. "Wow... Andy Pongco Award Nominee...", dachte ich mir. "Doch Moment mal... bin ich nicht zu alt dafür?" So überlegte ich und checkte auf meinem Handy online nochmal die Statuten. Und tatsächlich, die Altersgrenze war jünger als 35 Jahre. "Verdammt...!" schrie ich in mein Auto, nur um kurz darauf von meinem guten Freund Sascha Domm angerufen und bestätigt zu werden. Er entschuldigte sich dauernd und meinte aber im gleichen Atemzug, dass der Sachverhalt nochmal genau geprüft werde und noch ein paar Telefonate geführt werden müssten. Die folgenden Tage verbrachte ich mit entsprechend gedämpfter Hoffnung, sodass mich eine Ablehnung nicht zu hart treffen würde. Irgendwann rief mich Thomas Munko an und teilte mir mit, dass ich tatsächlich als Andy Pongco Award Nominee nach Dubai fliegen würde. Ich konnte es kaum glauben. Aber nach mehrmaligem Bestätigen konnte Thomas wohl nicht nur mich sondern auch Roderick Levejac überzeugen. Da war sie also, die Chance nach Dubai zu fliegen!

 

 


Freitag, 8. April
Nun ist es schliesslich soweit. Nach etlichen Vorbereitungen für den bevorstehenden Award und die Reise nach Dubai finde ich mich also zusammen mit Sascha in einer S-Klasse nach Frankfurt wieder. Wir reisen zwei Tage vorher an, um die Zeit zu nutzen um uns sowohl zu akklimatisieren, als auch noch einige Dinge vorzubereiten für die Präsentation von Berlin 2017.
Frankfurt, FRA, morgens halb neun, 3° Celsius. Ich bin nicht wirklich traurig die Kälte zu verlassen. Vorher nur noch ein paar Aufnahmen für das Präsentationsvideo, welches wir "a la minute" fertig stellen sollen. Schliesslich fehlen uns noch ein paar entscheidende Sequenzen. Doch da wir Meister der Improvisation sind, beschliessen wir kurzerhand die Kamera an meinen Koffer zu klemmen, um eine ruhige Kameraführung zu gewährleisten. Gesagt, getan und so machen wir uns auf, den Film zu drehen. Danach zum Check-In und ab in den Flieger.
Dubai, DXB, abends viertel nach sieben, 28° Celsius. Die Frisur sitzt zwar nicht mehr ganz so fresh, aber dafür der erste Eindruck um so mehr. Wir werden herzlich begrüßt und per Fast-Track durch die Einreise und Baggage Claim geführt. Das geht sehr fix und erstaunlich frei von Bürokratie. In der Lounge angekommen gibt es erstmal eine Erfrischung und eine kleine Foto Session, sowie etwas Small Talk und den üblichen Austausch von Business Cards. Wie sich in den nächsten Tagen herausstellen sollte, nicht die letzte Business Card des Kongresses. Nach dem netten Einstand geht es per Limousine zum Hotel. Dubai bei Nacht bietet eine besondere Kulisse und fasziniert mich direkt.
Ankunft JW Marriott Marquis Hotel Dubai. Für die nächsten Tage unserer Unterkunft. Und was für eine: Das höchste Hotel der Welt. Über 1.600 Zimmer. 19 F&B Outlets. 18 Shops. Etliche Function Rooms mit Platz für mehr als 1.000 Menschen. Pool & Spa. Eigener Club. Was für eine Hausnummer!
Aber nicht viel Zeit das wirken zu lassen. Nach der Ankunft ist schliesslich vor dem Get-together. Also, nach dem Bezug des Zimmers und kurzem Frischmachen ab zum Waldorf Astoria Dubai Palm Jumeirah. Auf zur Palme also. Ein ziemlicher Flash. Wurde hier schliesslich salopp gesagt, einfach Sand ins Meer geschüttet, um eine Insel in Palmenform zu kreieren, die jetzt etliche Hotels und Villen beherbergt. Im Waldorf Astoria angekommen treffen wir auf die gemütliche Runde mit Thomas Munko, Florian Weidenbach, Christoph Hundehege und Felix Kreus. Und so begehen wir den Abend. Ein paar Gespräche, ein paar Drinks und eine Kleinigkeit zu essen. Später verlassen Sascha und ich die Runde wieder, um uns mit ein paar APA Nominees in einer Bar zu treffen. Hier wieder Austausch der Business Cards und ein, zwei Drinks. Danach ziemlich erschöpft von der Reise und den ganzen Eindrücken zurück ins Hotel. Es ist zwar Schlafenszeit, aber der Tag wirkt noch nach und so drehen sich Gedanken um die Zeit hier in Dubai. Irgendwann döse ich weg.

Samstag, 9. April.
"Dubai, ich fasse es nicht!" denke ich bei mir während ich aus dem Fenster schaue und mein Blick über diese unglaubliche Stadt in der Wüste schweift. Doch mein Magen meldet sich und so beschliessen Sascha und ich erstmal zu frühstücken. Da wir ja nicht nur zum Spass hierher gekommen sind machen wir uns auf, uns mit Thomas, Florian, Christoph und Felix zu treffen. Die letzten Einstellungen für den Film drehen. Erneut den Koffer geschnappt, die Kamera dran geklemmt und Aufnahmen in der Lobby und vor dem Ballroom abgedreht. Last Minute, aber eben in Time. Großartige Teamarbeit! Nur noch die Files nach Deutschland schicken, wo die bezaubernde Claudia Lauter (unser Film-Editor) die fehlenden Sequenzen in den fast fertigen Film einfügt. So langsam nimmt alles Gestalt an.
Die Jungs beschliessen den Tag in der Mall of the Emirates mit Shopping zu verbringen. Auch hier wieder Superlative: Über 700 Shops. Aber bei Weitem nicht das größte Einkaufszentrum Dubais. Während ich im Taxi sitze, lasse ich diese unglaubliche Metropole auf mich wirken. Ich stelle fest, dass Taxis die einzig adäquate Art der Fortbewegung zu sein scheinen: Erstens echt günstig und zweitens klimatisiert. Und so freue ich mich den Nachmittag mit einer Freundin am Jumeirah Beach zu verbringen, während gebäudehohe Werbeplakate an mir vorbeiziehen. Abends geht es wieder ins Waldorf Astoria zum gemütlichen Umtrunk mit den mit den anderen. Diesmal nicht all zu lang, zumal am nächsten Tag noch die Registrierung bevorsteht.

Sonntag, 10. April (Tag 1)
Während der offizielle Teil der Registrierung abgeschlossen ist und gerade das Executive Board Meeting stattfindet, trifft sich ein Teil der Jungs unseres nationalen Boards, um noch an der Präsentation zu arbeiten. Ich hingegen treffe mich mit den anderen APA Nominees und einigen Kongressteilnehmern zum Brunch im Mint Leaf of London, Dubai. Hier komme ich für europäisches Verhältnisse leicht verspätet an. Für das arabische Zeitverständnis allerdings genau rechtzeitig. Da ich ahne was auf mich zukommt und Sascha mich bereits gebrieft hat, habe ich eine ganze Batterie an Business Cards einstecken. Und so bringe diese auch innerhalb kurzer Zeit an den Mann und die Frau. Ich unterhalte mich nett und bekomme langsam einen Eindruck was mich in kommenden Tagen erwartet. Alles geht ziemlich fix und der Tag verfliegt wie im Flug. Irgendwann gehen wir alle zurück ins Hotel und bereiten uns auf die abendliche Opening Ceremnony vor. Im Hotel angekommen stellt sich die Frage des Outfits. Dresscode: Semi Formals. Da ich für alle Eventualitäten gerüstet bin und Emirates die Obergrenze für Freigepäck sehr großzügig bemisst (30 kg) finde recht zügig ein entsprechendes Outfit für den Abend. So langsam spüre ich eine leichte Nervosität in mir aufsteigen. Angesichts der unglaublichen Menschenmenge in der Lobby mit knapp 750 Kongressteilnehmern wird mir bewusst was hier eigentlich gerade passiert. Doch Dank der großartigen Unterstützung von Christoph Hundehege und Kathrin Beulshausen, die mich wohlwollend unter ihre Fittiche nehmen und in die große Gesellschaft einführen verfliegt die Anfangsaufregung wie im Flug. Und so fange ich an jede Menge Leute kennenzulernen, Hände zu schütteln und mich zu unterhalten - alles begleitet von einem Lächeln und dem steten Austausch von unzähligen Business Cards.
In Shuttle Bussen werden wir zum Armani Hotel Dubai gefahren. Dieses fantastische Hotel befindet sich im Burj Khalifa, mit 828 m das höchsten Gebäude der Welt. Wo, wenn nicht hier ist ein angemessener Platz um diesen Kongress zu eröffnen? Dieser Ort ist beeindruckend und so wundert es mich nicht wirklich, dass wir über einen roten Teppich, eine Treppe hinunter zu den Wasserspielen der Dubai Fountain gelangen. Überall Lichteffekte, musikalisch untermalt und imposant inszeniert. In diesem Teil der Welt zählt die große Geste und diese beherrschen die Gastgeber in Perfektion. Ich komme mir vor wie auf einem großen orientalischen Jahrmarkt. Und dennoch erinnert mich alles irgendwie an Las Vegas.
Der Abend wird eröffnet von Mr. Abey Sam (National President UAE), His Excellency Ibrahim Yaqoot (Executive Director of HR & Training Solutions of Dubai Tourism & Commerce Marketing) und Mr. Colin Toomey (International President UICH). Zwei der drei sind großartige Redner. Und einer von Ihnen versteht es sehr, bildhafte Vergleiche zu schaffen, um den Spirit von Gastfreundschaft und die Vision der Clefs d'Or zu vermitteln.
Als einer Programmpunkte des Abend steht auch die Vorstellung der APA Nominees bevor. Und so werden wir auf die Bühne gebeten, um uns zu präsentieren. Als sei das nicht aufregend genug, erwartet mich direkt im Anschluss mein erster Schock. Shujaat Khan, Mitglied des APA Committee kommt auf mich zu und fragt mich mit ernster Mine: "Mike, what's wrong with you?" Ich glaube mich verhört zu haben und entegegne nur: "What do you mean?". Und er fragt wieder ohne mit der Wimper zu zucken: "What's wrong with you?". Sichtlich irritiert schaue ich ihn fragend an und er fängt an mir zu erläutern, dass ich den schriftlichen Teil meiner APA Exams nicht verschickt habe. Ich denke ich bin im falschen Film und zücke reflexartig mein Handy, um Ihm zu erklären, dass ich alles fristgerecht versendet und sogar seine Bestätigungsmail erhalten habe. Das beeindruckt ihn wenig und er erklärt mir, ich solle die Mail nochmal schicken und die Exams im Business Center ausdrucken lassen und dem Committee überreichen. Leicht konsterniert stimme ich zu bewege mich wie in Trance zu Thomas. Vor meinem geistigen Auge sehe ich bereits meine Chancen schwinden, den Award nach Deutschland zu holen. Während ich Thomas die Situation erkläre stößt Shujaat Khann dazu und entschuldigt sich mit großer Geste, dass er da was verwechselt habe. "Was zum Henker...?" schiesst es mir durch den Kopf, doch ich unterdrücke den Impuls meine Gedanken zu verbalisieren. Ich lächle die Situation weg, während Shujaat und ich für ein Foto posieren.
Der Rest des Abends verläuft weitaus entspannter und endet mit einer großartigen Feier im Armani Prive Club. Angesichts der Preise (EUR 12 für ein kleines Bier) stellen wir fest, dass es ziemlich kostspielig werden könnte in Dubai einen über den Durst zu trinken und lassen es ruhig angehen. Es wird gefeiert und getanzt. Fei nach dem Motto: Wer tanzt, hat keine Kohle für Drinks!


Montag, 11. April (Tag 2)
Das Zeitfenster für das Frühstück ist relativ knapp bemessen (6-8 Uhr) und so schleppe ich mich zwar mit wenig Elan, dennoch nicht minder motiviert in den 6. Stock. Zumal ich die Energie für den bevorstehenden Ausflugstag benötige. Das Frühstück lässt keine Wünsche offen und ist sehr vielfältig und großzügig bemessen. Das Essen im Allgemeinen ist sehr gut und von ausgezeichneter Qualität.
Heute kommen auch die Congress-Shirts zum Einsatz. Ich empfinde sie weder als modisches Statement, noch als funktionelles Must-Have. Der Stoff ist nicht gerade atmungsaktiv und scheint mir somit auch nur bedingt für die Temperaturen geeignet. Wie dem auch sei, zumindest bin ich nicht der einzige der in der Sonne zerfließt. Was an Atmungsaktivität fehlt, wird durch frohe Farbgebung kompensiert. Und somit ergibt sich ein illustres Schauspiel von gelben, babyblauen und orangefarbenen Kongressteilnehmern in der Lobby, die mehr oder minder geduldig auf Ihre Busse warten. Zumal die Idee, die Abfahrtszeiten den entsprechenden Farben zuzuordnen, kurzerhand über den Haufen geworfen wird. Nun haben wir kunterbunte Busse mit schwitzenden Menschen. Ich freue mich auf die Tour.
Maurits den Dulk (der holländische APA) und ich sind im Team Oranje. Das passt zwar wie die Faust aufs Auge, dennoch kann mir die ein oder andere Bemerkung über die EM-Teilnahme nicht verkneifen. Das tut der guten Laune allerdings keinen Abbruch und wir geniessen die Zeit.
Da die Tour sich ewig zieht, fasse ich mich kurz: Zuerst geht's zu Zabeel Palace (Der Palast des Scheichs Muhammad bin Raschid Al Maktum). Da wir nicht rein dürfen, ist das vorläufige Highlight die Mercedes G-Klasse der Polizei, die mit dem vollen Entertainment Paket ausgestattet ist, samt Monitoren für die hinteren Sitze.
Von dort aus geht es nach Dubai Marina, wo wir auf einer Yacht in der Sonne brüten, bis auch alle anderen Busse ankommen. Zumindest haben wir genügend Getränke und Maurits hat an die Sonnencreme gedacht. Das sind wahre Concierge-Momente. Als sich das Boot in Bewegung setzt und die Tour zur Palm Jumeirah startet sind wir alle froh über die frische Brise.
Da die Rundfahrt länger dauert als geplant, wird kurzerhand umdisponiert und wir schauen die Jumeriah Moschee nicht an. Stattdessen geht es direkt zum Mittagessen ins Sheraton Creek Vivaldi. Mediterrane Küche, nicht gerade was ich in Dubai erwartet habe. Aber man muss schliesslich dem Geschmack von über 700 Gaumen gerecht werden.
Nach dem Essen geht es mit dem Bus weiter zu den Gold & Spice Souks von Old Town Dubai. Wobei man hier nicht gerade von Altstadt sprechen kann, zumal vor dem Öl-Boom nicht wirklich viel Urbanes passiert ist. Interessant ist es nichts desto trotz, auch wegen der vielen Händler, die versuchen alle möglichen Waren und gefälschte Luxusartikel zu verhökern.
Als Abschluss der Tour fahren wir ins Dubai Museum. Da bekomme ich im Schnelldurchlauf einen kleinen Eindruck der Geschichte dieser Region und verstehe langsam wie ich das alles einordnen kann.
Nachdem wir zurück im Hotel und alle frisch geduscht sind, geht es in den Emirates Golf Club zum Dinner. Im Laufe des Abends kristallisiert sich heraus das der Song "Olé" von John Revox wohl die heimliche Hymne des Kongresses zu werden scheint. Dies wird durch die ohrenbetäubende Beschallung deutlich vermittelt. Selbst das Soundsystem, dass für Festivals der Größenordnung "Rock am Ring" gedacht ist, stößt hier an seine Grenzen und quittiert das Ganze mit dem Zerbersten der ein oder anderen Box.
Im Anschluss fahren wir alle zurück ins Hotel und ich entschliesse den Schlummertrunk ausfallen zu lassen, da am nächsten Tag Educational Day ist und das APA Interview bevorsteht.

Dienstag 12. April (Tag 3)
Ich hab geschlafen wie ein Stein und freue mich auf den heutigen Tag. Nach dem Frühstück geht es  für uns in den Dubai Ballroom. Am liebsten würde ich den Educational Part überspringen und direkt ins Interview. Aber so läuft das nicht und so warte ich geduldig bis ich um 12:45 Uhr an der Reihe bin interviewt zu werden. Auch wenn die Themen im Symposium interessant sind (Professionalism/Communication/Perception/Knowledge), fällt es mir relativ schwer mich zu konzentrieren, da sich alles in meinem Kopf um das bevorstehende Interview dreht. Zum Glück wird alles nochmal zum Download bereit gestellt.
In der Kaffeepause werde ich von Thomas nochmal eingeschworen. Ich fühle mich sehr gut vorbereitet. Als ich den Raum betrete ist alles sehr gelöst und die Anspannung fällt von mir ab. Das APA Committee (Roderick Levejac, Roger Bastoni, Mayumi Hayakawa, Sarah Dandashi und Shujaat Khan) gibt mir ein gutes Gefühl und wir haben im Großen und Ganzen tolles Interview. Das Mittagessen habe ich mir jetzt verdient, auch wenn ich momentan nicht sehr hungrig bin. Aber der Hunger kommt beim Essen, schliesslich gibt es diesmal kein Hühnchen, sondern Rinderfilet.
Nach dem Interview ist alles sehr entspannt und der Rest vergeht wie im Flug. Zumal ich entschliesse die Podiumsdiskussion mit einem Bier von der Poolbar aus zu geniessen.
Am Abend geht es zur Desert Safari und so langsam bekomme ich schon so etwas wie Urlaubsstimmung. Mittlerweile bin ich sehr vertraut mit allen, sowohl national als auch international. Es hat fast schon den Charakter einer Klassenfahrt. Zugegebenermaßen einer sehr großen Klasse. Das ist wohl der Hauch des Spirits der Clefs d'Or der sich hier bemerkbar macht.

Da morgen General Assembly ist und wir den Kongress 2017 Berlin vorstellen werden, versammeln wir uns alle vor der Abfahrt nochmal in Saschas Zimmer um den Ablauf der Präsentation durchzusprechen. Claudia hat in der Zwischenzeit den Film fertiggestellt und wir sind alle sehr gespannt auf das Ergebnis. Thomas erklärt den Ablauf, aber ohne den Film gesehen zu haben erschliesst sich das ganze nicht wirklich. Also: Film ab! Alle blicken gespannt auf den Bildschirm. Es ist ein unglaublicher Vibe der diesen Raum erfüllt. Spätestens hier wird mir klar in welch aussergewöhnlicher Gesellschaft ich mich befinde. Als der Film zu Ende ist haben alle diesen Gänsehautfaktor live miterlebt. Ich merke wie ich Tränen in den Augen habe und wie beseelt ich auf einmal bin. Ich bin Teil von etwas sehr Besonderem geworden und da ist er nun in seinem ganzen Umfang: Der Spirit der uns alle verbindet! Dieser Moment ist sehr emotional und ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung.

Für die Safari werden alle Teilnehmer in Geländewagen transportiert. Es ist schon sehr  beeindruckend wenn über 120 weisse Gelände-Fahrzeuge in Kolonne fahren. Auch logistisch gesehen ist das hier eine großartige Leistung. Der Weg führt uns durch die Wüste und hier zeigt uns unser Fahrer Mubarak sein ganzes Können. Lässig manövriert er das Auto  einhändig durch die Dünen. Und zwar in einem wenig gemäßigten Tempo. Er ist nicht der einzige Wüsten-Michael-Schumacher und das scheint in den weiteren Fahrzeugen, dem einen oder anderen nicht zu bekommen. Da es in unserem Auto allen gut geht, fahren wir lediglich an denen vorbei, die wohl etwas frische Luft benötigen. Am Ende der Tour erwartet uns ein Camp mitten in der Wüste. Hier kommt zum ersten Mal so etwas wie authentisches arabisches Gefühl auf. Arabisches BBQ Buffet (auch wenn es dem westlichen Gaumen angepasst ist), Feuershow, Bauchtänzerinnen, Shishas, Henna Paintings - das volle Programm. Und natürlich darf unser Lied nicht fehlen: "Olé" von John Revox. Volle Dröhnung, nur diesmal halten die Boxen durch.
Spät Abends brechen wir auf in Richtung Dubai, zurück ins Hotel. Diesmal mit Schlummertrunk, auch wenn morgen der große Tag bevorsteht.


Mittwoch, 13. April (Tag 4)
Tag der General Assembly. Nach dem Willkommensgruß durch Colin Toomey, werden die Highlights des Board of Directors Meetings präsentiert. Im Anschluss wird all den Mitgliedern gedacht, die von uns gegangen sind. Darauf folgen die Berichte des Executive Committees, des Schatzmeisters, sowie die weiteren Berichte.
Im Grunde gibt es für mich nur zwei Highlights an diesem Nachmittag. Zum einen die Verleihung des Andy Pongco Awards und zum anderen die Präsentation des Kongresses in Berlin. Zuerst findet die Siegerehrung des APA statt. Als es dann soweit ist werden wir alle nacheinander auf die Bühne gerufen. Als mein Name ertönt wird dies begleitet von tosendem Applaus unserer Delegation. Ich fühle mich wie ein Profisportler, der jetzt aufs Spielfeld geht. High Five, Low Five, Crowd Pointing, die ganze Bandbreite an Klischees. Ich merke wie sich das Adrenalin in meinem Körper ausbreitet. Die Minuten bis zur eigentlichen Ehrung ziehen sich scheinbar ewig, doch die Spannung bleibt. Bis zu dem Moment in dem feststeht, dass Harold Exbrayat aus Frankreich der diesjährige APA Gewinner ist. Nochmal mein Glückwunsch an dieser Stelle!
Ich bin nicht enttäuscht. Und das wundert mich ein bisschen, zumal ich mein ganzes Leben lang immer nur gewinnen wollte. Aber in diesem Moment fühle ich nichts anderes als tatsächliche Freude für Harold. Merkwürdig was dieser Spirit mit mir gemacht hat. Aber der kompetitive Charakter, ist dem tiefen freundschaftlichen Gefühl gewichen. Nach gemeinsamen APA Gruppenfoto steht nun der große Moment bevor.

Die Präsentation von "Ze Germans". Ich bin noch aufgeregter als gerade eben. Alle deutschen Delegierten rund um Thomas betreten die Bühne. Ein paar erklärende Worte vorab und der Film beginnt:
Es wird gezeigt wie sich der deutsche Delegierte mit den Einladungen im Gepäck von Berlin nach Dubai auf den Weg macht. Koffer packen, Abfahrt von zu Hause, Flughafen, Boarding und so weiter. Während des Fluges wird in einer kurzen Sequenz gezeigt wie sich der Hauptdarsteller Gedanken macht, über die vielen Möglichkeiten, welche die Spree-Metropole bietet. Bis schliesslich zur Landung in Dubai und dem Gang durch das JW Marriott Marquis, allen so langsam klar wird, dass das gerade live hier passiert und dieser Mann gleich durch die Tür marschieren wird. Spätestens als die Tür aufgeht und Sascha mit seinem Koffer hindurch schreitet wird allen bewusst, es ist tatsächlich wahr: "Ze Germans" haben die Show gerockt und hier eine Live-Performance abgeliefert, die es so noch nicht gegeben hat!
Der komplette Saal flippt aus und es gibt stehende Ovationen. Gänsehaut pur. Von oben bis unten.
Die Registrierung ist jetzt eröffnet. Das hat es so noch nicht gegeben. Das ganze wird nur noch getoppt von Thomas' Rap. Spätestens jetzt weiß jeder, wie geil unsere Truppe ist. Ich meine, zehn Registrierungen innerhalb der ersten Stunde nach Öffnung der Website sprechen für sich. E-i-n-e Stunde!
Das abendliche Country Dinner ist beseelt von der ganzen Performance des Nachmittags. Wir sind berauscht von dem Teamgeist der uns begleitet. Wir haben ein tolles Abendessen im Ritz Carlton Dubai Beach. Und es gibt Hühnchen. Aber diesmal gegrillt. Und es schmeckt großartig.
Im Kreise dieser grandiosen Truppe fühle ich mich sehr wohl und möchte das gerne zum Ausdruck bringen. Also stehe ich auf möchte ein paar Worte sagen. Doch in dem Moment versagt mir die Stimme, weil ich mit meinen Gefühlen ringen muss. Also fasse ich mich kurz und unterdrücke meine Tränen. "Ich glaube es nicht, sonst immer 'ne Riesenklappe und jetzt kurz vorm Heulen." Das ist wohl auch Teil des Spirits: Bescheidenheit und Demut.


Donnerstag, 14. April (Tag 5)
Heute steht die Besichtigung des Burj Khalifa auf dem Programm. Im Anschluss Shopping in der Mall. Ich beschliesse das ausfallen zu lassen. Stattdessen gehe ich zum Frühstück und lege mich danach nochmal ins Bett. Gegen zwölf gehe ich zum Pool. Ich stelle fest, dass ich nicht der einzige mit diesem grandiosen Plan bin. Und so relaxen jede Menge Leute am Pool und verbringen den Nachmittag damit sich zu entspannen, gute Musik zu hören und die Zeit einfach zu geniessen. Die letzten Tage waren sehr intensiv und nun ist der Moment gekommen, in dem wir einfach mal loslassen können.
Gekrönt wird der Tag mit einem fantastischen Gala-Abend im Atlantis, the Palm. Ich spüre die Anstrengung der letzten Tage und nutze die Busfahrt für einen ausgiebigen Powernap - mehr oder weniger freiwillig. Das ist der letzte Abend. Und natürlich gibt es Hühnchen und Käsekuchen. Ich vermisse nur den Spargel. Dafür aber ertönt "Olé" von John Revox über die Lautsprecherboxen, selbstverständlich wieder in angemessener Lautstärke. Eine der wenigen Konstanten in diesem so abwechslungsreichen Kongress. Zum Ausklang begeben wir uns in den hauseigenen Club "N'Dulge" und feiern. Es liegt ein Hauch von Wehmut in der Luft und als wir ins Hotel zurück kehren möchte keiner von uns so recht schlafen. Also unterhalten wir uns bis in die Morgenstunden. Wir sprechen über das Erlebte, all das was uns bewegt und das was noch kommen mag. Irgendwann lege ich mich ins Bett. Es wird langsam hell und der Morgen hält noch drei Stunden Schlaf für mich bereit.

Freitag, 15. April (Tag 6)
Abreisetag. Um neun kann ich mich halbwegs motivieren meinen Schlaf in der Dusche fortzusetzen. Den Kerl im Spiegel erkenne ich zwar nicht, aber dennoch wird er rasiert.
Ein letztes Mal frühstücken mit den anderen. Es ist wie in einer großen Familie. Das klingt abgedroschen, aber das ist es keinesfalls. Ich fühle mich diesen Menschen hier sehr verbunden. Wir sind wie Geschwister im Geiste. Auch wenn ich dieses Zitat von Henry Ford schon mehrmals bemüht habe, so hat es für mich immer noch die gleiche Bedeutung: "Coming together is a beginning. Keeping together is progress. Working together is success."
Der Abschied fällt mir schwer. Aber freue mich auf zu Hause. Als wir im Flieger sitzen gibt es entweder Hühnchen oder Lamm zu essen. Ich entscheide mich für Hühnchen. Nur der Spargel fehlt...

Ich bin sehr dankbar diese Erfahrung gemacht zu haben. Und ich bin mir sicher, dass dies nicht der letzte Kongress sein wird, an dem ich teilnehme. Auch wenn Dubai der Kongress der Superlative war, so freue ich mich sehr auf Berlin 2017. Das wird 'ne richtig gute Nummer.  Berlin wird sexy! Berlin wird emotional! Berlin wird komplett durch die Decke gehen!

In Service Through Friendship!


Mike Kaemper / Hotel Belle Epoque, Baden-Baden

Logo of the Golden Keys on tour in Berlin - City Circle Tour Berlin

  

 

 

The Berlin section has paste the buses of City Circle Tour with the logo of the Golden Keys. Thus our partners can advertise with the crossed keys and we are present throughout the city. If you are interested, the stickers can be forwarded to other sections.

Thomas Munko